Tram nach Blankenburg?
Ich gebe zu: Auf den Verkehrsteil des neuen Koalitionsvertrages von SPD und CDU in Berlin habe ich mit einer gewissen Spannung gewartet. Und dann doch nur: vollmundige Versprechungen, nichtvorhandenes Geld ausgeben und von anderen erwarten, dass sie die Arbeit machen. So kennen wir CDU und SPD, wenn sie gemeinsam Stadtregierung spielen.
Beim Straßenbahnausbau, für den wir in Pankow in den letzten 20 Jahren ambitionierte Pläne gerade für den Norden des Bezirkes entworfen haben, soll wieder „geprüft“ werden. Obwohl gerade wegen unzähliger, bereits stattgefundener „Prüfungen“ nichts voran geht.
Die kryptische Vertragsformulierung zur Verlängerung der Tramlinie M2 nach Blankenburg legt sogar die vollständige Aufgabe des Projektes nahe. Inzwischen heißt es aber aus Verhandlungskreisen, gemeint wäre nur der letzte Planungsabschnitt, der nach dem Willen des alten Senates quer durch die Anlage Blankenburg führen sollte. Darüber lagen auch wir seit Jahren mit dem Senat im Clinch. Käme es hier zu einer Lösung im Sinne des Bezirkes, wäre das ein echter Fortschritt.
Froh kann man nur über zwei Dinge sein: Keine der von uns entworfenen Straßenbahntrassen wurde direkt verworfen. Und bei der Spange von Pankow über Heinersdorf nach Weißensee ist die BVG bereits mit den Ausführungsplanungen beauftragt, so dass hier 2030 tatsächlich Straßenbahnen fahren könnten.
Wolfram Kempe
Bezirksverordneter