Teure U-Bahnpläne
SPD und CDU haben in ihrem Koalitionsvertrag teure U-Bahnpläne angekündigt. Weiterverfolgt werden soll die Verlängerung der U2 bis Pankow-Kirche. Neu ist die Idee einer weiteren Verlängerung der U2 nach Französisch Buchholz sowie der U9 von Wedding nach Pankow-Kirche. Nach dem Willen von SPD und CDU soll zudem eine neue Linie U10 nicht nur vom Alex zum Antonplatz, sondern sogar über Malchow bis nach Buch geprüft werden. Planungen für neue U-Bahnlinien sollen vor allem dort umgesetzt werden, wo viele Fahrgäste zu erwarten sind oder wo neue Wohngebiete entstehen.
Das alles mag auf den ersten Blick vernünftig wirken, ist es aber nicht. Diese Planungen sind unrealistisch, teuer und unökologisch. Schon die Verlängerung der U5 vom Alex zum Hauptbahnhof verschlang weit über eine halbe Milliarde Euro. Letztendlich dauerte der Bau für die nur wenige Kilometer lange Strecke 25 Jahre. In einem wachsenden Bezirk wie Pankow, bei dem zehntausende neue Wohnungen im Blankenburger Süden, in Französisch Buchholz, auf der Elisabethaue, in Karow sowie Buch entstehen sollen, braucht es aber einen zügigen Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs. Das geht vor allem mit der Straßenbahn. Schon jetzt stöhnt der Pankower Nordosten unter dem Autoverkehr und den unzureichenden Anbindungen an Bahn und Bus. Zudem, so Expert*innen, kostet ein Kilometer U-Bahn so viel wie zehn Kilometer Straßenbahn.
Die Redaktion