29 Euro-Ticket auf dem Abstellgleis?

extraDrei

Rot-Grün-Rot hat mit dem 29-Euro-Ticket Berlin und dem 9-Euro-Sozialticket für bezahlbaren Nahverkehr für die Berlinerinnen und Berliner gesorgt. Erfolgreich hat sich DIE LINKE mit der ehemaligen Sozialsenatorin Katja Kipping für eine Verlängerung des 9-Euro-Sozialtickets bis Ende 2023 eingesetzt. Das vollmundige Wahlkampfversprechen der Berliner SPD, auch das 29-Euro-Ticket ab Mai fortzusetzen, wurde hingegen nicht gehalten. Schon im Wahlkampf war klar, dass der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg eine Verlängerung über April hinaus ablehnt. Nach dem Auslaufen des Tickets soll es nun zu einem späteren Zeitpunkt, so Franziska Giffey (SPD), wieder eingeführt werden.

Giffeys Plan ist jedoch ziemlich unvernünftig. Seit dem 1. Mai gilt das Deutschlandticket für 49 Euro bundesweit im Nahverkehr. Berlin zahlt allein jährlich über 130 Millionen Euro als Eigenanteil für das Ticket. Ein eigenständiges 29-Euro-Ticket nur für den AB-Bereich wäre eine teure Insel-Lösung. DIE LINKE wirbt dafür, dass Berlin und Brandenburg besser ein gemeinsames 29-Euro-Ticket und ein 9-Euro-Sozialticket - basierend auf dem Deutschlandticket - einführen. Damit wäre es dann auch möglich, dass die Berlinerinnen und Berliner für 29 Euro im Monat bundesweit im Nahverkehr unterwegs sein können.
 

Kristian Ronneburg
Mitglied des Abgeordnetenhauses