Besonders oft wohnungslos: queere Menschen

Von der eigenen Familie verstoßen und vor die Tür gesetzt werden, weil du lesbisch, schwul oder trans* bist – das müssen leider auch im Jahr 2023 gar nicht so wenige junge queere Menschen in Deutschland und anderen EU-Ländern erleben. Viele, denen es so ergeht, landen in Metropolen wie Berlin. Hierher zieht es auch andere Queers, die aus einem repressiven Klima, wie es etwa in Teilen Ungarns oder Polens herrscht, fliehen müssen – ohne einen offiziellen Status als Geflüchtete. 

Diese queeren Menschen sind einem besonders hohen Risiko ausgesetzt, auf der Straße zu landen. Das hat der Senat jetzt auf LINKE-Anfrage bestätigt. Und mehr noch: Sie sind nicht nur besonders oft wohnungslos, sondern laufen auch Gefahr, in der aktuellen Struktur der Hilfsangebote erneute Diskriminierung zu erleben, wenn sie Unterstützung suchen. Auf der Straße aber, ohne sicheren Rückzugsort, sind sie homo- und transfeindlichen Übergriffen ausgesetzt. 

Das darf nicht so bleiben. Wir fordern, dass der Senat zielgruppenspezifische Hilfsangebote für wohnungs- und obdachlose queere Personen und den erfolgreichen „Housing first“-Ansatz absichern und stärken muss! Wenn wir gleiche Rechte für queere Menschen einfordern, muss das auch ganz elementare Rechte einschließen, die leider für viele bis heute nicht verwirklicht sind: ein sicheres Dach über dem Kopf.


Klaus Lederer
Mitglied des Abgeordnetenhauses