Jahnsportpark für alle

Sozial-ökologische Bauwende erforderlich

Die Modernisierung des Jahnsportparks zu einer inklusiven und nachhaltigen Sportanlage mit mehr und besseren Nutzungsmöglichkeiten ist zügig zu realisieren. Dabei bedarf es einer Veränderung der Prioritätensetzung in der Nutzung und eine sozial-ökologischen Wende bei der Planung.

Prioritäten der Nutzung

Die Priorität ist auf eine Verbesserung und Erweiterung der Sportflächen für den inklusiven lokalen Vereins- und Schulsport zu richten. Im umliegenden, sehr dicht besiedelten Stadtgebiet herrscht ein Mangel an Sportflächen für den Schul- und lokalen Amateurvereinssport. Diesen gilt es deshalb vorrangig bei der Modernisierung des Jahnsportparks zu berücksichtigen. Alternative Flächen sind dafür in diesem Stadtraum nicht vorhanden. Demgegenüber haben die Interessen des nationalen und internationalen professionellen Hochleistungssports zurückzustehen, zumal diesem die funktionalen örtlichen Bindungen fehlen.

Sozial-ökologische Bauwende

Es bedarf einer Wende in der Planung, die den Umbau des Sportparks den aktuellen Anforderungen an ökologisches, ressourcenschonendes Bauen gemäß gestaltet. Wir müssen weg vom ressourcen- und zukunftsfressenden Wachstumsdenken hin zu integrierter Bauplanung, die Klimaneutralität und Ressourcenschonung zum Maßstab hat. Die vorhandene bauliche Substanz ist so weit wie möglich zu nutzen und modernen Anforderungen anzupassen. Der Parkcharakter des Jahnsportgeländes ist für die Nutzenden und für das Wohnumfeld zu bewahren und zu qualifizieren. Die inklusive verkehrliche Erschließung ist weitgehend über den ÖPNV zu sichern.

Aus diesen Grundsätzen folgt:

  1. Das große Stadion ist bestandswahrend und kostsparend umzubauen. Dabei haben Barrierefreiheit sowie eine vielfältige Nutzung für alle Sportler*innen und Sportarten Priorität. Spezifische Nutzungsanforderung der FIFA, der UEFA und des DFB für den internationalen und nationalen Profifußball sind für das Umbauprogram nicht maßgeblich – weder hinsichtlich der Kapazitäten für Zuschauer*innen noch sonstiger Ausstattung wie für den VIP-, Verbands- und Medienbereich. Die für das Stadion veranschlagten Kosten werden deutlich reduziert und die freiwerdenden Finanzmittel für die zeitgleiche Modernisierung des Sportparks eingesetzt.
     
  2. Das bislang vorgesehene Neubauvolumen der Gebäude im Sportpark wird wesentlich reduziert. Die Priorität liegt auf einer Verbesserung für den Schul- und lokalen Vereinssport unter Wahrung des Parkcharakters und der Qualifizierung der Sportmöglichkeiten für den individuellen Freizeitsport. Für die lokalen Sportvereine sind zusätzlich Trainingsflächen im Sportpark und in der Halle zu schaffen. Die frei nutzbare Sportwiese für den Individualsport wird im Sportpark qualitativ fortentwickelt.
     
  3. Der Neubau von inklusiven Funktionsräumen (Umkleiden, Sanitär, Fitness, Physiotherapie, Übungsleiter*innen) sowie Sportgerätelagerräume für eine gemeinsame Nutzung aller Sporttreibenden haben Priorität. Büroräume sind ausschließlich für den unmittelbaren Sportbetrieb zu planen.
     
  4. Umbau- und Modernisierung des Sportparks ist so zu planen und durchzuführen, dass sie hinsichtlich des Materialeinsatzes, der Entsiegelung und dem Schutz der urbanen Pflanzen- und Tierwelt höchsten ökologischen und Klimaschutzanforderungen gerecht werden. Verringerung der Versiegelung, vollständige Regenwassernutzung und Klimaneutralität haben Priorität.
     
  5. Die verkehrliche Erschließung des Sportparks mit Stadion erfolgt barrierefrei durch den öffentlichen Nahverkehr. Für Zuschauer*innen und Nutzer*innen werden im Sportpark grundsätzlich keine Kfz-Parkplätze geschaffen. Ausnahmen sind Parkplätze für Menschen mit Behinderungen und wenige Stellplätze, die für den unmittelbaren Sportanlagenbetrieb erforderlich sind. Die Durchquerung des Sportparks für den lokalen Fuß- und Fahrradverkehr ist sicherzustellen.
     
  6. Der Bauablauf ist so zu gestalten, dass eine parallele Sportnutzung in einem relevanten Umfang stets gewährleistet wird. Es wird ein Baubeirat mit Anwohner*innen und nutzenden Sportvereinen eingerichtet.
     
  7. Das weitere Planverfahren ist hinsichtlich Transparenz und Partizipation vorbildlich zu gestalten. Es werden Lösungen mit hoher Akzeptanz bei den Sportvereinen, den Anwohner*innen und den kommunalen Vertretungsgremien angestrebt.

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