Sozial- und Erziehungsberufe aufwerten!

2.000 Erzieher*innen kamen am 29. Januar 2019 zur Kundgebung zum Warnstreik in der Tarifrunde 2019 des öffentlichen Dienstes der Länder. Katrin Seidel bedankte sich bei den Streikenden. Ihr Anspruch an diese Tarifrunde ist der Lückenschluss von TV-L und TVöD. Sie berichtete vom politische Auftrag des Berliner Abgeordnetenhauses an die Berliner Landesregierung, die Sozial- und Erziehungsberufe aufzuwerten. Seidel nannte die Anpassung der veralteten Entgeltordnung längst überfällig. Vor allem müssten die Tätigkeitsmerkmale angepasst werden, denn es würde längst mehr geleistet, als hier festgehalten ist. Die GEW hatte zum halbtägigen Streik aufgerufen.

Die Menschen in Sozial- und Erziehungsberufen verdienen zu wenig Geld. Die Arbeit ist intensiv und geht mit viel Verantwortung einher. Der Monatslohn spiegelt diesen Anspruch nicht wieder. Es sind folglich immer weniger Menschen bereit in dieses Berufsfeld zu gehen. Es herrscht Fachkräftemangel. In unterbesetzten Teams steigt die Belastung weiter. Der Lohn bleibt mäßig. Für mehr in der Lohntüte braucht es eine Aufwertung des Berufsfeldes im Tarifvertrag.

Im Frühjahr 2019 wird ein neuer Tarifvertrag der Länder (TV-L) verhandelt. Die Bundesländer als Arbeitgeber verhandeln mit den Gewerkschaften bzw. ArbeitnehmerInnen über den Lohn und die Arbeitsbedingungen. Der Tarifvertrag TV-L gilt für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes im Land Berlin, ist allerdings auch für Angestellte bei Trägern im öffentlichen Auftrag gültig, da die Träger in Anlehnung an den TV-L zahlen.

Die Tarifverhandlungen haben am 21. Januar 2019 in Berlin begonnen. Die Gewerkschaften fordern sechs Prozent, mindestens aber 200 Euro mehr pro Monat, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Diese Forderung ist nicht genug. Der Lückenschluss zum TVöD darf nur der erste Schritt sein.

Soziale Arbeit ist Gold wert!