Selbstverständnis und Rahmenkonzept für eine vielfältige LINKE in Pankow

Beschluss des Bezirksvorstandes vom 18. November 2021

 

Selbstverständnis und Rahmenkonzept für eine geschlechtergerechte, migrantische, queere und vielfältige LINKE

Wir sind Vielfalt

DIE LINKE. Pankow steht für ein gleichberechtigtes und wertschätzendes Miteinander aller Menschen – unabhängig von Alter, Religion, ethnischer Herkunft und Nationalität, geschlechtlicher Identität und sexueller Orientierung, sozialer Herkunft und körperlicher oder geistiger Einschränkungen.

Wir setzen uns dafür ein, dass jeder Mensch die gleichen Rechte und Chancen für seine Entwicklung und gesellschaftliche Teilhabe bekommt.

Wir wollen eine geschlechtergerechte, antirassistische, vielfältige und inklusive Partei sein. Bei uns sind alle Menschen willkommen, die sich respektvoll und solidarisch im Rahmen des geltenden Programms der Partei DIE LINKE. in die Parteiarbeit einbringen und ihre Meinung wertschätzend vertreten.

Als politische Partei tragen wir eine besondere Verantwortung dafür, dass sich die Vielfalt der Gesellschaft in unseren politischen Prozessen und Strukturen selbst widerspiegelt. Wir sind uns bewusst, dass auch in unseren Parteistrukturen sexistische Bemerkungen, Alltagsrassismus oder strukturelle Diskriminierungen vorkommen können. Deshalb müssen wir zuallererst auch an uns selbst arbeiten, um dauerhaft vielfältiger und inklusiver zu werden.

Ein respektvoller und vertrauensvoller Umgang ist für uns wichtig und selbstverständlich. Bei unangemessenen Verhalten schauen wir nicht weg, sondern sprechen es an.

Wir wollen mehr Teilhabe und Repräsentanz von Menschen mit Migrationsgeschichte und von Rassismus betroffenen Menschen, von Menschen mit Behinderungen, aller sexuellen und geschlechtlichen Identitäten, jeden Alters und sozialen Herkünften im Bezirksverband fördern.

Wir wollen Barrieren auf dem Weg in die und innerhalb der Partei abbauen und den verschiedenen Formen von Ausgrenzung oder Diskriminierung entgegenwirken. Dabei wenden wir uns nicht nur gegen direkte und indirekte Diskriminierung, sondern wollen auch die strukturelle und institutionelle Diskriminierung angehen und Mehrfachdiskriminierungen und intersektionelle Diskriminierung in den Blick nehmen.

Wir wollen eine vielfältige Mitgliedschaft und Mandats- sowie Amtsträger*innen, die unsere Vielfalt glaubhaft und überzeugend vertreten. Deshalb setzen wir uns dafür ein, die gleichberechtigte Teilhabe und Repräsentanz von Mitgliedern mit den verschiedensten Vielfaltsdimensionen zu gewährleisten.

Vielfaltsdimensionen

  • Ethnische Herkunft und Nationalität
  • Geschlecht und geschlechtliche Identität
  • Sexuelle Orientierung
  • Religion
  • Soziale Herkunft
  • Alter
  • Körperliche und geistige Einschränkungen

Unsere Maßnahmen für Vielfalt und Gleichstellung

  • Quotierte Redner*innenliste auf allen Versammlungen und Veranstaltungen
  • Ansprechpartner*in für unangemessenes Verhalten (Awareness-Beauftragte*r) auf allen Mitglieder- und Hauptversammlungen
  • Gleichstellungsbeauftragte im Bezirksverband
  • Diversitäts-Beauftragte*r im Bezirksverband 
  • Gewährleistung der Mindestquotierung auf allen Ebenen und für alle Ämter und Mandate im Bezirksverband
  • Umsetzung des Selbstverständnisses und Rahmenkonzepts für eine geschlechtergerechte, migrantische, queere und vielfältige LINKE im Bezirksverband
  • Zustimmung zum Selbstverständnis und Rahmenkonzept als Voraussetzung für die Aufstellung als Kandidat*in des Bezirksverbandes (z. B. BVV, Abgeordnetenhaus und Bundestag)

Das haben wir uns vorgenommen für mehr Teilhabe und Repräsentanz

  • Menschen, die in der Gesellschaft wegen ihrer Migrationsgeschichte oder einer anderen Vielfaltsdimension diskriminiert werden, sollen angemessen auf allen Ebenen der Partei (z. B. Orts- und Bezirksvorstände, BVV- und Abgeordnetenhaus-Fraktion) repräsentiert werden.
  • Der Anteil von Menschen mit Migrationsgeschichte und von Rassismus oder anderen Diskriminierungen Betroffenen an der Mitgliedschaft soll gesteigert werden. Eine gezielte Ansprache und aktive Mitgliedergewinnung sowie die Zusammenarbeit mit migrantischen Vereinen und gemeinsame Initiativen, Aktionen und Veranstaltungen sind dafür wichtig.
  • Menschen, die von Rassismus oder anderen Diskriminierungen betroffen sind, sollen in den Medien, Publikationen und Veranstaltungen unserer Partei noch stärker zu Wort kommen.
  • Die Parteiarbeit soll stärker für die Mitarbeit von Menschen mit Migrationsgeschichte und Rassismus- sowie Diskriminierungserfahrungen geöffnet werden. Dabei sollen best-practice-Erfahrungen gesammelt und für die Anwendung in der gesamten Partei aufbereitet werden.
  • Erarbeitung von Handreichungen und Leitlinien für eine geschlechtergerechte und vielfältige Partei (Mitgliedergewinnung und Mitgliederbindung, politische Bildung, öffentliche Darstellung und Kommunikation)
  • Aufbau eines Mentor*innen- und Praktika-Programms für Menschen, die in der Gesellschaft wegen ihrer Migrationsgeschichte oder einer anderen Vielfaltsdimension diskriminiert werden
  • Regelmäßige Angebote des Bezirksverbands zur politischen Bildung und Vernetzung
  • Aufbau eines bezirklichen Diversitätsbeirats unter Einbindung der AG Gleichstellung, der Ortsverbände und Mitglieder
  • Regelmäßige Austauschformate, z. B. Stammtische anbieten und Netzwerke zum Kennenlernen und Vernetzen schaffe

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