Am Sandhaus Buch: Anhörung verdeutlicht überdimensionierte Wohnbebauung

Im Abgeordnetenhaus fand im Januar eine Anhörung mit Expert*innen aus dem nördlichsten Stadtteil Berlins statt. Gegenstand: ein neues Wohnquartier rund um die Straße Am Sandhaus in Buch. Die entscheidende Frage: Wie groß soll das Neubaugebiet werden, das an die Große und Kleine Moorlinse angrenzen wird?

Die Senatsbauverwaltung will den Wohnraummangel großmaßstäblich beheben. Am Sandhaus plant sie 2.700 Wohnungen. Der Rahmenplan soll noch dieses Jahr beschlossen werden. Man werde sich „mit der Bürgerschaft abstimmen und ein hohes Maß an Akzeptanz schaffen.“ Die landeseigene HOWOGE betonte, es würden keine Bettenburgen entstehen. 

Die Baumasse sei viel zu viel, sagt hingegen die Initiative Buch Am Sandhaus. Die Stiftung Naturschutz unterstützt sie darin. Es handele sich um ein Ökosystem, in dem vom Aussterben bedrohte Pflanzen und Tiere gesichtet wurden. Die Forderung: auf einer kleineren Fläche maximal 1.000 Wohnungen errichten. So sieht das auch Martyn Sorge von der Spielkultur Moorwiese, einem pädagogisch betreuten Abenteuerspielplatz. Durch die neue Bebauung seien Konflikte vorprogrammiert und die Jugendarbeit gefährdet. Die Bürger*innen-Beteiligung sei lediglich ein willkommenes Alibi gewesen, um die Planung durchzudrücken, klagte die Initiative an.

Die Evangelische Kirchengemeinde, Eigentümerin des Grundstücks von Netto, stellte klar, dass die Einnahme aus dem langfristigen Pachtvertrag wichtig für die Kirchenarbeit sei und Netto vor kurzem investiert habe, dort wo ein unisono als unpassend erachtetes Hochhaus geplant ist.

DIE LINKE fordert ein Umdenken und kündigte an, dass sie den vorgelegten Plan ablehnen wird.  


Dr. Guido Brendgens
Referent der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus