Sanierung

Kiezspaziergang in der Langhansstraße

Heute durfte ich Sören Benn, dem linken Bezirksbürgermeisterkandidaten, Udo Wolf, dem Pankower Bundestagskandidaten und Paul Schlüter, Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung Pankow (BVV) und ebenfalls Kandidat für das Abgeordnetenhaus, beim Kiezspaziergang durch die Langhansstraße begleiten.

Die Langhansstraße wird Sanierungsgebiet. Damit verbinden sich Sorgen und Hoffnungen zugleich. Wer die Entwicklung von Sanierungsgebieten, vor allem im Prenzlauer Berg oder auch im Weißenseer Komponistenviertel, verfolgt hat, weiß, dass sie der Verdrängung Vorschub geleistet hat. Die Kieze wurden eher weniger für diejenigen gestaltet, die schon da waren, sondern für diejenigen, die neu hinzugekommen sind. Deswegen ist es enorm wichtig, auf verbindliche Sanierungsziele zu drängen, damit die gute Mischung aus alteingesessenen Bewohner*innen und Gewerbe im Langhanskiez erhalten werden kann. Und gleichzeitig die so dringend benötigten neuen Spielplätze und Grünflächen hinzukommen.

Besucht haben wir heute die Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung OC23 und den Frauenladen Paule.
Das OC23 berichtet, dass jetzt schon die heranrückende Wohnbebauung – natürlich alles Eigentumswohnungen – dazu führt, dass die Boxen runtergedreht werden müssen. Dabei sind die Wohnungen noch gar nicht gebaut. Das erinnert an das Verschwinden des Knaack-Club auf der Greifswalder Straße. Zuerst war der Club da, nämlich seit 1952. Sehr viel später gab es eine neue Nachbarschaft mit Eigentumswohnungen, die den Club weggeklagt hat. 2010 kam das Aus. Das darf beim OC23 nicht passieren.

Anschließend waren wir im Frauenladen Paula, den es nun auch schon seit mehr als 15 Jahren gibt. Ein kleines Refugium, in dem sich vor allem Frauen öffnen können, in denen Mal- und Schreibkurse stattfinden, Handy-Workshops stattfinden, Sozialberatung geleistet, sich auf die Spuren berühmter Weißenseer Frauen begeben wird und vieles andere mehr. Der Frauenladen Paula gehört zum Frauenzentrum Paula Panke, das auch Zufluchtswohnungen für von Gewalt betroffenen Frauen anbietet. Die Sorge der engagierten Frauen bei Paula ist, dass der Zugang zu Zufluchtswohnungen durch Pläne der Senatsfrauenverwaltung erschwert wird. Außerdem befürchten sie Kürzungen im nächsten Haushaltsjahr für viele Berliner Frauenprojekte.
Gut ist, dass sich die Frauenprojekte landesweit vernetzt haben. Jetzt ist angesagt, den Politiker*innen und der Verwaltung auf die Füße zu treten, damit zahlreiche Fraueninitiativen und -läden auch in den nächsten Jahren finanziell überleben können.