Kieze

Sandra Brunner

Einmal Weißensee und zurück

Schön, dass die Berliner*innen sich um ihre Kieze sorgen.

Samstag war mal wieder prall gefüllt. Los ging´s am Vormittag am Antonplatz in Weißensee. Mit Michail Nelken, Abgeordneter der LINKEN im Abgeordnetenhaus und auch Direktkandidat für das Abgeordnetenhaus im Komponistenviertel (Wahlkreis 9), und Paul Schlüter, unserem Bezirksverordneten und Direktkandidat für das Abgeordnetenhaus in Weißensee-Nord und Blankenburg (Wahlkreis 4), sammelten wir zunächst Unterschriften für das Volksbegehren »Deutsche Wohnen & Co. enteignen«. Die Vergesellschaftung großer Wohnungsbestände, d.h. die Überführung in Gemeineigentum, überzeugte spontan einige Weißenseer*innen. Eine ältere Dame aus der Gartenstraße sagte zu mir:

Es kann doch nicht sein, dass mit meiner Wohnung an der Börse spekuliert wird. Ich habe nur eine kleine Rente und jetzt muss ich leider wegen des gescheiterten Mietendeckels auch noch nachzahlen. Ich wünsche Euch ganz viel Erfolg,

und unterschrieb.

Anschließend starten wir – leider mit einem ordentlichen Regenschauer – mit der Kundgebung und Demonstration ╗Eine Allee für Alle, Alle für eine Allee«. Denn die Bürger*innen-Initiative Berliner Allee kämpft seit vielen Jahren für eine Verkehrswende auf der Berliner Allee. Dicke Lkw, viel zu viele Autos, kein Tempo 30, es lärmt, es stinkt, keine Radspur und wenige und kaum sichere Überquerungsmöglichkeiten für Fußgänger*innen machen die Weißenseer*innen zu Recht ungeduldig. Deswegen sind sie wiederholt auf die Straße gegangen. Die Bezirksverordnetenversammlung Pankow (BVV) hat Forderungen nach einer verkehrssicheren Berliner Allee bereits beschlossen. Wir hoffen, dass das Abgeordnetenhaus folgt und vor allem die Senatsverkehrsverwaltung handelt.

Weiter ging's mit Unterschriftensammeln für "Deutsche Wohnen & Co enteignen" vor dem Colosseum und am S- und U-Bahnhof Schönhauser Allee.

Natürlich wieder mit Paul Schlüter – und der Regenschauer. Viele Bürger*innen riefen im Vorbeigehen, sie hätten schon unterschrieben. Na dann hoffen wir darauf, das notwendige Quorum für das Volksbegehren zu erreichen. Damit wir am Wahltag am 26. September 2021 über die Vergesellschaftung großer profitgetriebener Immobilienkonzerne abstimmen können.

Und zum Schluss des Tages durften unser Bundestagskandidat Udo Wolf, Paul Schlüter und ich bei feinstem Sonnenschein und endlich wieder Live-Musik dem Frei-Zeit-Haus Weißensee zu seinem 31-jährigen Bestehen gratulieren. Zahlreich vertreten war die Nachbar*innenschaft. So muss es sein.

Einmal Weißensee und zurück. Schön, dass die Berliner*innen sich um ihre Kieze sorgen.