Vorwärts nimmer, rückwärts immer!

extraDrei

Es ist schon ein Kreuz mit dem Bundesverkehrsministerium (BMDV): Erstmals unter FDP-Führung, wieder so ein Murmeltiertag. Weiterbau der A 100 in die dichtbesiedelten Gebiete Friedrichshains und Lichtenbergs, aber flott! Die Staatssekretärin Henckel, mit deren Berufung die eine oder der andere durchaus Hoffnungen verband, sie war vorher Geschäftsführerin des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB), begründete das mit denselben ollen Kamellen wie immer: Entlastung der Wohngebiete, Flüssigkeit des Verkehrs usw... Als ob Stadtverkehr darin bestünde, den ganzen Tag auf Stadtautobahnen im Kreis und niemals auf- und abzufahren und darum die umliegenden Stadtstraßen in Blumenwiesen verwandelt würden. Jeder weiß, dass das nicht passiert!

Stattdessen wird am Knoten Landberger Allee/Storkower Straße, an dem schon heute zeitweise nichts mehr geht, der Verkehr gänzlich zusammenbrechen. Die Anwohnenden werden sich bedanken. Anstatt unsinnig viel Geld in einem Straßenstück zu versenken – eine Milliarde Euro geplant, 1,5 bis zwei Milliarden Euro, wenn‘s fertig ist -, wäre es viel dringlicher, in den Öffentlichen Verkehr gerade in den Stadtrandlagen zu investieren. Damit niemand mehr gezwungen ist, ein Auto zu benutzen, um in die Innenstadt zu kommen. Die Pläne dafür setzen langsam Staub an. Stattdessen verfolgt man Pläne aus der automobilen Steinzeit, deren Realisierung stets neue Gründe produziert, um weitere Straßen zu bauen. Nämlich um das „Problem“, das man gerade gebaut hat, „zu lösen“. Wenn das BMDV sich jetzt durchsetzt, ist an der Storkower Straße noch lange nicht Schluss! Der 18. und 19. Bauabschnitt ist längst in den Plänen des Ministeriums vorgesehen.


Wolfram Kempe
Bezirksverordneter