Jahnstadion: Abriss statt Umbau

Sandra Brunner

Der Jahnsportpark mit dem Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion ist die drittgrößte und meistgenutzte Sportstätte Berlins. Hier trainieren Vereine genauso wie Freizeitsportler*innen, die Anlage wird für den Schulsport, aber auch zur Erholung von den Anwohnenden genutzt.

Schon lange hat sich die Politik auf die Fahne geschrieben, das Stadion und den Park inklusiv zu gestalten. Zuschauende oder Sportler*innen, egal welche Behinderung, sollen sich ohne fremde Hilfe im Jahnsportpark bewegen können. Eine solche inklusive Sportanlage gibt es Berlin bislang nicht. Es wird Zeit, dass sich das ändert.

Ende April startete der Realisierungswettbewerb dazu. Architekt*innen können ihre Ideen für das große Stadion und den Inklusionssportpark einreichen. Leider hat die Ausschreibung aus Sicht der LINKEN erhebliche Mängel.

Die Senatsverwaltungen für Sport und für Stadtentwicklung haben sich auf einen Neubau statt auf einen Umbau des Stadions festgelegt. Das wirft Klimaschutzfragen auf. Zudem soll das neue Stadion zwar in die bisherigen Stadionwälle eingepasst werden. Ob allerdings die identitätsstiftenden Merkmale wie die Flutlichtmasten und das weithin sichtbare geschwungene Stadiondach – als Ausdruck der Ostmoderne - erhalten werden, ist nicht gesichert. Zudem können für das Stadion verbindliche Vorschläge eingereicht werden. Die Umgestaltung des Parks hingegen ist nur ein – unverbindlicher - Ideenteil. Zu Recht haben daher Anwohnende die Sorge, dass damit die Planungen für den Park abgehängt werden könnten. Zumal bislang nur Geld eingestellt ist, um das Stadion abzureißen und neu zu bauen. Wir bleiben aber dran. Weil es ein Sportpark für alle braucht.


Sandra Brunner
Mitglied des Abgeordnetenhauses

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