Jahnsportpark für alle - Sozial-ökologische Bauwende erforderlich

Mitte Dezember wurden die prämierten Entwürfe für den Neubau des Stadions und den Umbau des Jahnsportparks vorgestellt. Geld für den Park ist bisher nicht vorhanden, für das Stadion hingegen sind ca. 113 Millionen Euro im Landeshaushalt eingeplant. 

Diese Planungen sind für uns als LINKE inakzeptabel. Vielmehr muss die Priorität auf besseren und weiteren Sportflächen für den inklusiven lokalen Vereins- und Schulsport liegen. Im umliegenden, dicht besiedelten Stadtgebiet gibt es davon viel zu wenig.

Zudem bedarf es einer sozial-ökologischen Bauwende. Der Umbau zu einem inklusiven Sportpark muss klimaneutral und ressourcenschonend erfolgen. Dafür sind Flächen zu entsiegeln, die Pflanzen- und Tierwelt zu schützen sowie die vorhandene bauliche Substanz so weit wie möglich zu nutzen. Der Parkcharakter des Jahnsportgeländes ist für die Nutzenden und für das Wohnumfeld zu bewahren und zu qualifizieren. Dafür muss das Neubauvolumen der Gebäude im Sportpark deutlich reduziert werden.

Statt eines Neubaus plädieren wir für einen bestands- und kostensparenden Umbau des Jahnstadions. Barrierefreiheit sowie eine vielfältige Nutzung für alle Sportler*innen haben für uns Priorität. Spezifische Nutzungsanforderungen, wie die von FIFA oder DFB für den Profifußball, sollten für den Umbau nicht maßgeblich sein. So könnten die Kosten für Stadion deutlich reduziert und die freiwerdenden Finanzmittel für die zeitgleiche Modernisierung des Sportparks eingesetzt werden.

Schließlich braucht es für das weitere Planverfahren Transparenz und Partizipation. Damit Lösungen gefunden werden, die eine hohe Akzeptanz bei den Sportvereinen, den Anwohner*innen und den kommunalen Vertretungsgremien finden.


Michail Nelken