Hoffnungsstur: Grüner Kiez

Die Bürgerinitiative „Grüner Kiez Pankow“ kämpft seit Jahren um den Erhalt der grünen Innenhöfe. Zur Erinnerung: Nachdem die Gesobau in den Innenhöfen im Schloßparkkiez den Bau von 99 Wohnungen plante, wehrten sich Anwohnende und die Bezirksverordnetenversammlung. Heraus kam ein demokratisch verhandelter Kompromiss, der sowohl Wohnraum schafft als auch den Klimaschutz beachtet.

Doch umgesetzt wurde er nicht. Der Senat zog das Baurecht an sich. Er plant Unterkünfte für Geflüchtete, die genau so groß sein sollen wie die ursprünglich geplante Wohnbebauung.

Das Bezirksamt verhängte letztes Jahr wegen artenschutzrechtlicher Bedenken einen Baustopp. Die Gesobau hat die grünen Innenhöfe trotzdem eingezäunt. Der Spielplatz kann nicht genutzt werden. Wachschutz, Zäune und Kameras haben nach Schätzung der Initiative mehr als eine Million Euro gekostet.

Nachdem die Gesobau beim Artenschutzkonzept „nachgebessert“ hat, will dem Vernehmen nach das Umwelt- und Naturschutzamt von Pankow nunmehr grünes Licht für das Bauvorhaben erteilen. Anfang November 2024 haben sich die Umweltverbände gegen diese beabsichtigte artenschutzrechtliche Freigabe gewandt. Es seien nicht alle Pflanzen und Tiere erfasst worden. Die bisher vorgenommenen Ausgleichspflanzungen seien noch viel zu klein und zu wenig dicht. Britta Krehl, Sprecherin der Bürgerinitiative „Grüner Kiez Pankow" kommentiert dazu: „Niemand kann verstehen, dass diese wenigen magersüchtigen Pflanzungen die 60 alten, großen Bäume und die ebenso alten, dichtgewachsenen, mannshohen Buschhabitate ersetzten sollen, für die eine Rodung geplant ist."

Die Umweltverbände prüfen jedenfalls rechtliche Schritte, falls die Genehmigung durch das Umwelt- und Naturschutzamt erteilt werden sollte.

Und Britta Krehl bleibt „hoffnungsstur“. Wir auch.


Sandra Brunner
Bezirksvorsitzende Die Linke Pankow