Abrissbirne

Der Abriss des Cantian-Stadions soll ab dem 7. Oktober beginnen. Ein Treppenwitz der Geschichte. Zuerst soll der Hochbau dran glauben, mithin wohl das markante 1986/87 modernisierte Tribünengebäude. Das hat die Antwort des Berliner Senats auf eine Anfrage des linken Abgeordneten Kristian Ronneburg ergeben.

Trotz jahrelanger Widerstände der Bürgerinitiative Jahn-Sportpark, zahlreicher Anwohner*innen, von Unterstützer*innen wie den Schriftsteller*innen Jenny Erpenbeck und Wladimir Kaminer, kritischen Stimmen aus dem Architektenverband und einer Petition mit über 10.000 Unterzeichnenden für eine Sanierung hin zu einem inklusiven Stadion scheint der Abriss beschlossene Sache zu sein.

Abriss und Neubau sollen nach derzeitigem Stand über 195 Millionen Euro verschlingen. 171 Bäume, mithin ein Drittel des Baumbestandes, sollen gefällt werden. Selbst die Forderung nach einem Abriss-Moratorium, bis die Finanzierung des Neubaus geklärt ist – bislang ist nur der Abriss finanziell gesichert -, stieß beim schwarz-roten Berliner Senat trotz klammer Haushaltslage auf taube Ohren. So werden mit dem Beginn des Abrisses unwiderrufliche Tatsachen geschaffen werden. Das ist ökologisch und finanziell unsinnig.


Sandra Brunner
Bezirksvorsitzende